Sonntag, 12. Februar 2012

Die Rudelbildung Rückschau zum 21. Spieltag

Wie in der Vorschau angekündigt musste Dortmund alles investieren um auch im 15. Spiel ungeschlagen zu bleiben. Am Ende gewann man verdient mit 1:0 gegen Bayer Leverkusen. Rudelbildung guckt warum.


Borussia Dortmund-Bayer Leverkusen 1:0-ein verdienter Arbeitssieg:

Dortmund zwang Leverkusen mit aggressivem Forechecking von Beginn an in Defensive. Oft mit 10 mann tief in der eigenen Hälfte verteidigten die Leverkusener effektiv, waren aber dadurch auch ungefährlich im Spiel nach vorne. 


In einem Spiel mit vielen Fehlpässen, nur 73% Passgenauigkeit auf beiden Seiten, setze sich am ende die aktivere Mannschaft durch. Dortmund hatte lange Schwierigkeiten sich klare Chancen heraus zuspielen, was auch dadran lag, dass Dortmunds Abwehrt zu viele lange Bälle schlug. 17 waren es am Ende des Spiels und nur drei davon kamen an,   alle von Neven Subotic.  

Werfen wir nun einen Blick auf einige der wichtigsten Fakten des Spiels: 

Das Duell Kuba gegen Oczipka:

Vorher von uns als das entscheidende Duell des Spiels auserkoren ließ Bayer Trainer Robin Dutt sich etwas einfallen. 

Lars Bender, nicht Gonzalo Castro, unterstützte Oczipka was sich positiv auf Leverkusens (Defensiv-) Spiel auswirkte. Kuba gewann nur 28% seiner Zweikämpfe, und war gezwungen sich den Ball oft höhe der Mittellinie zu holen, wo Bender und Oczipka ihn doppelten. Gerade Oczipka hatte Kuba gut im Griff, ließ sich allerdings vor Kagawas Siegtreffer abkochen.

Benders Defensivarbeit mündete allerdings in einem Problem, nämlich das Bender selbst wenig Druck über Leverkusens linke Seite machen konnte.

Dies traf das gesamte Leverkusener Team zu, am Ende standen 3 Torschüsse zu buche, Dortmund hatte 14. Zu wenig um in Dortmund etwas zu holen.

Das Spiel über die Außen:

Wie schon vorher thematisiert versuchte Dortmund viel über die Außen, 70% der Angriffe wurden über die Außen vorgetragen, diese waren aber von den Leverkusenern sehr gut zugestellt. 


Gerade Vedran Corluka machte defensiv ein gutes Spiel, er gewann 67% seiner Zweikämpfe, kam deswegen aber ebenfalls kaum nach vorne. Dadurch war gerade die rechte Seite der Leverkusener war oft verweist, da Schürrle zumeist in die Mitte zog. 

Ganz anders der deutsche Meister. Schmelzer gewann immerhin 50% seiner Zweikämpfe und war unermüdlich im Spiel nach vorne, jedoch spielte er viel zu viele Fehlpässe. Auf der rechten Seite war Piszczek wesentlich besser am Ball und und auch viel zweikampfstärker (73% gewonnene Zweikämpfe!). 

Dies war einer der entscheidenden Unterschiede: Dortmund mit mehr Breite im Spiel, dazu offensiver und zweikampfstärker als Leverkusen auf den Außen.

Der Kagawa Faktor:

Vorher schon zusammen mit Kehl als einer der möglichen Game-winner auserkoren erzielte der Japaner sein drittes Heimspieltor in Folge und sicherte damit den Sieg. 


Da Leverkusen tief stand hatte Shinji die Möglichkeit als hängender Stürmer hinter Lewandowski zu spielen. Da Großkreutz die Linie hielt und von Schmelzer unterstützt wurde hatte Dortmund links immer ein Übergewicht. So war es auch nicht verwunderlich, dass der Siegtreffer dort eingeleitet wurde.

Die Unterstützung von Kehl und Sven Bender:

Kagawas freie Rolle wurde nicht nur durch einen defensiven Gegner möglich gemacht, sondern auch durch die Rolle von Kehl und Sven Bender auf der Doppel-6. 


Beide spielten sehr zentral und überzeugten auch heute wieder durch ihre Zweikampfstärke, obendrein waren beide auch wesentlich besser im Passspiel als ihre direkten Kontrahenten Castro, Rolfes und Schürrle im Zentrum.


Dazu kam, dass Kehl und Bender immer versuchten mit kurzen Pässen zum Erfolg zu kommen. 2 lange Bälle schlugen sie in 90 Minuten. 


Dies war bezeichnend für beide Seiten: Weder Schürrle noch Castro, Reinartz oder Rolfes schlugen während der 90 Minuten einen langen Ball.

Die Rolle von Stefan Reinartz:

Reinartz Rolle als Staubsauger vor der Abwehr erwies sich als guter taktischer Schachzug von Robin Dutt. 


Der Leverkusener gewann 80% seiner Zweikämpfe und war am Ball suverän. Unterstützt wurde er hierbei von Simon Rolfes, der nicht in die Nähe von Reinartz Leistung im Defensivbereich kam, aber zusammen konnten die beiden immerhin Schürrles und Castros schwache Leistung neutralisieren.

Der Rudelbildung Spieler des Spiels:

Stefan Reinartz. Gut am Ball und im Zweikampf stach er aus der Leverkusener Mannschaft, abgesehen von Torhüter Leno, heraus. 



Fazit:

Borussia Dortmund gewann erstmals in seiner Bundesliga-Geschichte die ersten vier Rückrundenspiele und das verdient. 


Leverkusen hielt dagegen, was auch die Zweikampf- und Ballbesitzwerte belegen, die beide nur knapp zum Dortmunder Vorteil ausfallen.  


Auffallend war auf beiden Seiten die hohe Anzahl der Fehlpässe, die dafür sorgte, dass kaum Spielfluss entstehen konnte. Der Tabellenführer musste alles geben um sich den Sieg zu erarbeiten, so hatte man sowohl mehr intensive Läufe als der Gegner als auch Sprints. Kombiniert mit der reiferen Spielanlage und dem notwendigen Selbstbewusstsein gewann man am Ende verdient.

Leverkusen hat nun nach 21 Spielen unter Dutt schon genauso oft verloren wie letzte Saison unter Heynckes, 6 Mal, und hat aus den letzten 6 Spielen magere 6 Punkte geholt. Verwunderlich ist, dass die Leverkusener damit immer noch sicher in den europäischen Gefilden rangieren. Herausforderer sind erwünscht. Dutt hatte defensiv fast alles richtig gemacht, was fehlte war die Entlastung. Am Dienstag bietet sich die nächste Chance, der Gegner heißt FC Barcelona, der nächste Krisengipfel?







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