Samstag, 3. März 2012

Die Rudelbildung Vorschau für den 24. Spieltag Teil 2:

Mit Rudelbildung geht ihr optimal vorbereitet in den Spieltag. Hier erfahrt ihr kurz und knapp die wichtigsten taktischen und statistischen Aspekte des kommenden Spieltages. In dieser Woche liegt unser Hauptaugenmerk gemäß eures Wunsches auf unserer Facebook-Seite auf zwei Spielen. Heute folgt, nachdem wir gestern einen Blick auf das Duell HSV-Stuttgart warfen der Spitzenreiter Dortmund gegen den FSV Mainz (oder doch FSV Zidan?). Verteidigt der BVB die Tabellenführung oder bleibt Mainz der Angstgegner der Borussen?

Borussia Dortmund-FSV Mainz:

Das Hinspiel:



2:1. Der BVB beendete seine lange Auswärts-Durststrecke mit dem Sieg in Mainz. Ein Treffer in der Nachspielzeit von Piszczek sorgte für den ersten Auswärtssieg nach 7 Monaten und beendete damit eine Dortmunder "Serie" von zwei Niederlagen in Folge. Die folgende Entwicklung der Dortmunder sollte jedem in Erinnerung sein. Ein Blick auf die Tabelle genügt.


Borussia Dortmund:



Vermutliche Startelf:


Weidenfeller - PiszczekSuboticHummelsSchmelzer - GündoganS. Bender - BlaszczykowskiKagawaGroßkreutz - Lewandowski




Das Phänomen BVB setzt sich fort und momentan muss man konstatieren, dass es keine Mannschaft gibt die den Dortmundern den Titel streitig machen könnte. Aber aufgepasst liebe Borussen, Mainz kann getrost als ein Angstgegner der Dortmunder bezeichnet werden. 

Von 11 Spielen gegen die Mainzer gewann der BVB nur 2, Zuhause gewann man zuletzt 2005. Die Gründe sind vielerlei, doch begrenzen wir sie auf das wesentliche: Beide Mannschaften spielen sehr ähnlich.

Bei den Dortmundern wird viel drauf ankommen, dass man gegen wahrscheinlich früh störende Mainzer das Spiel über Hummels nach vorne treibt, da er der spielstärkere der beiden Innenverteidiger ist. Beim Auswärtsspiel in Nürnberg und auch beim Heimsieg gegen Leverkusen machte sich bemerkbar, wie man Dortmund weh tun kann, wenn Subotic zu viel des Aufbauspiels leitet. 

Dazu wird Mainz versuchen mit Doppeln auf den Außen Dortmunds Flügelspiel schachmatt zu setzen.  Dortmund versucht viel über die Außen, doch Leverkusen machte vor, wie man dies relativ effektiv unterbinden kann. Allerdings muss man dann auch selber nach vorne kommen, was Leverkusen eben nicht  gelang.

Interessant wird auch zu sehen wie Dortmund die Sperre des zuletzt überragenden Kehl auffangen wird. Hier läuft es wohl auf Gündogan hinaus. Dieser zeigte sich in den letzten Wochen verbessert, jedoch wird seine Rolle im Dortmunder Spiel eine entscheidende werden. Gegen ein taktisch ausgebufftes Team wie Mainz muss es bei den Dortmunder im Mittelfeld passen, und die Doppel-6 ist hier von äußerster Bedeutung für Dortmunds Umschaltspiel. Bender wird hier lautstärk den Ton angeben müssen, damit Gündogan seine Dynamik richtig einsetzen kann.

Eine weitere Rolle, die wir kurz Thematisieren wollen ist die von Kevin Großkreutz: 

Diese wurde im Nürnberg Spiel sehr gut hervorgehoben, wo Großkreutz äußerst flexibel mehr ein 10ner als ein Flügelspieler war. Die Rochaden im Dortmunder Spiel sind auch weiterhin die große Stärke und machen die Dortmunder so unberechenbar. Da die Außenverteidiger so gut mit ziehen kann Dortmund sich immer erlauben die Flügelspieler nach Innen ziehen zu lassen, es übersteht eine Überladung in der Mitte des Feldes.

Zurück zu Großkreutz: 

Im Spiel gegen Nürnberg spielte dieser kaum auf seiner eigentlichen Position, sondern war mehr ein 10ner. Dies war möglich, da Lewandowski und Kagawa nach Außen abdrifteten und Schmelzer die "verwaiste" linke Seite beackerte. Nürnberg war an diesem Tag taktisch nicht auf der höhe, Feulner ließ sich mit nach Innen ziehen und so hatten die Dortmunder links viel platz. 

Genau dies muss Dortmund auch gegen Mainz versuchen, bzw. Mainz muss dieses verhindern. Allerdings hat der Meister mit einem Kagawa in Topform, einem Lewandowski on fire und einer ebenfalls starken rechten Seite mit dem Polen-Duo weitere Möglichkeiten. Dortmunds Stärke bleibt das Kollektiv. Im Westen nichts neues.


FSV Mainz: 

Vermutliche Startelf:



Wetklo - M. Caligiuri, Bungert, Noveski, Zabavnik - Baumgartlinger, Polanski, Soto - Ivanschitz - Szalai, Zidan


Wenige Mannschaften gibt es momentan, die den Dortmundern wirklich gefährlich werden könnten-Mainz ist eine der wenigen. Seit 5 Spielen ungeschlagen und mit einem 4:0 Sieg im Derby gegen Kaiserslautern reisen die Mainzer zum Spitzenreiter. Hier hat man seit 2005 nicht verloren und diese Bilanz möchte man natürlich gerne ausbauen-wie stehen die Chancen?

Mainz Trainer Tuchel könnte wieder einem flexiblen 4-3-1-2 vertrauen, die Vorteile liegen auf der Hand:

Bei Ballbesitz kann dieses auch zu einem 4-4-2 mit Raute werden, wo man die Außenverteidiger die Flügel rauf und runter rennen lässt, genau wie es ein 4-1-3-2 werden kann (in dem Fall würden die Außenverteidiger mehr als Anspielstation agieren). 

Bei dem gegen die Dortmunder so wichtigen Gegenpressing ist das System ebenfalls flexibel: So kann man aus einem klassischen 4-4-2 pressen, genau wie man es zu einem 4-3-2-1 machen könnte. Die Möglichkeiten sind viele und Tuchel wird sie aufschöpfen. 

Eine andere Statistik mag allerdings überraschen-Mainz hat seit 10 Auswärtsspielen nicht mehr gewonnen. Dabei ist Mainz Dortmund-ähnliches System- schnell Umschalten und viele Zweikämpfe führen- eigentlich prädestiniert für Auswärtsspiele. Wieso es diese Saison für die Mainzer nicht gelingen will st eine der großen Fragen. Auch ist der Absturz der Mainzer verwunderlich, natürlich fehlt die "Boy-Band" aus dem letzten Jahr, aber die große Frage ist wann Mainz konstant wird. 

Niemand möchte zur Zeit gerne gegen die Dortmunder spielen, doch wie schon angesprochen ähneln sich Dortmund und Mainz in vielerlei, was dazu führt, dass man sich in den direkten Duellen oft neutralisiert. Doch Mainz hat auf jeden Fall einen Vorteil gegenüber den Dortmundern-die Lufthoheit: 

58% seiner Kopfballduelle gewinnt die Mainzer Startelf, im Vergleich gewinnen die Dortmunder nur 47%. Hier könnte der Schlüssel zum Sieg liegen. Neutralisieren und dann mit schnellem Umschalten und Standardsituationen zum Erfolg kommen.

Viel wird sich natürlich auch um die Personalie Zidan drehen, der nach Dortmund zurück kehrt. 
4 Tore in seinen ersten 4 Rückrundenspielen sind neuer Bundesligarekord, und Zidan wird natürlich bei aller Liebe zum BVB versuchen das 5. zu machen. Seine Fähigkeiten machen ihn zu einem optimalen Konterstürmer und natürlich kennt er die wenigen Schwächen der Dortmunder Hintermannschaft. Ob Mainz sich auch in die Räume spielen kann um diese Auszunutzen wird allerdings die entscheidende Frage sein.




Diese Spieler könnten den Unterschied ausmachen:


BVB:  Hummels, Bender, Kagawa, Lewandowski
Mainz: Zidan, Polanski, Ivanschitz



Das entscheidende Duell des Spiels:


Großkreutz gegen Caligiuri. Das variable Spiel von Großkreutz macht ihn zu einer konstanten Gefahr für den Gegner. Seine andere, oft verkannte Stärke, ist seine Defensivarbeit, die Schmelzer oftmals entlastet und beschützt. Sollte Mainz, und in dem Fall besonders Caligiuri, es nicht hin bekommen diesen offensiv-Drang durch eigenes pressen einzudämmen läuft man Gefahr überrannt zu werden. Dies ist also nicht nur eine Aufgabe von Caligiuri, sondern des gesamten Mainzer Teams.


Fazit: 

Alles spricht für die Dortmunder, doch wann tat es das in den letzten Wochen nicht? Mit Mainz kommt ein auswärtsschwaches Team, was allerdings gegen die Borussen in den letzten Jahren immer gut aussah. Mit Zidan hat man obendrein einen Torjäger hinzu gewonnen-doch davon hat Dortmund natürlich auch nicht wenige in seinen Reihen. Für Mainz wird es drauf ankommen kompakt zu stehen, Nadelstiche zu setzen und über den läuferischen Einsatz zum Sieg zu kommen. Ein Bonus sind Standardsituationen, wo die Mainzer im Vorteil sind. 

Für die Dortmunder kommt es drauf an eben genanntes zu verhindern, indem man sein eigenes Spiel durchzieht. Das heißt rennen, kämpfen, beißen, pressen, schnell Umschalten. Durch das hochflexible 4-2-3-1 wird man die defensiv schwachen Mainzer auf jeden Fall vor Problem stellen. Kritiker mögen Gündogan als Schwachpunkt auserkoren haben, doch man sollte den 6er nicht unterschätzen, seine Dynamik ist genau das richtige gegen einen Gegner wie Mainz.

Lang ist es her, dass Dortmund zuhause gegen Mainz gewann-doch alles spricht dafür, dass diese Serie heute Abend endet.

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