Freitag, 6. April 2012

Wieso Rudelbildung Frauenfußball liebt

Machos würden jetzt sicherlich irgendwelche Sprüche erwarten, aber der Grund ist ein anderer. Der Frauenfußball bietet dem interessierten Taktiker wesentlich bessere Möglichkeiten ein Spiel zu analysieren. Wir waren an einem Sonntag beim Spiel Ballerup-Skovlunde gegen SønderjyskE in der 3F Liga vor Ort.


                                        


Kurz etwas zur Liga. Die 3F Liga ist die höchste Spielklasse im dänischen Frauenfußball und wurde 1972 gegründet. Sie umfasst zehn Mannschaften. Namensgeber ist die dänische Gewerkschaft Fagligt Fælles Forbund (3F), eine Organisation, die – in etwa – der deutschen Gewerkschaft ver.di entspricht. 


Die Teilnehmer in dieser Saison sind:


  • IK Skovbakken
  • Brøndby IF (Meister & Pokalsieger)
  • Fortuna Hjørring
  • Odense BK
  • Vejle BK
  • Ballerup-Skovlunde Fodbold
  • Team Viborg
  • KoldingQ Elite
  • Taastrup FC (Aufsteiger)
  • SønderjyskE (Aufsteiger)

Ein Blick auf die Meister der letzten Jahre zeigt, dass es an der Spitze ein einseitiges Rennen ist.

  • 2002: Fortuna Hjørring
  • 2003: Brøndby IF
  • 2004: Brøndby IF
  • 2005: Brøndby IF
  • 2006: Brøndby IF
  • 2007: Brøndby IF
  • 2008: Brøndby IF
  • 2009: Fortuna Hjørring
  • 2010: Fortuna Hjørring
  • 2011: Brøndby IF

So verwundert die aktuelle Tabelle auch in keinster weise. 

1.Brøndby15141068-843
2.Fortuna Hjørring15131169-1640
3.Skovbakken15130278-1739
4.BSF1581632-2325
5.OB1570843-3721
6.Vejle1543821-3715
7.Taastrup FC15401119-5012
8.KoldingQ15321015-5411
9.Team Viborg1524914-4610
10.SønderjyskE15021310-812


Ballerup-Skovlunde (BSF) spielte also im ersten Spiel nach der langen Winterpause, das letzte Spiel war im November, gegen den abgeschlagenen Aufsteiger nahe der deutschen Grenze. Es wurde die erwartet eindeutige Affäre. Das Spiel endete 8:0 für BSF.


Was allerdings interessant war waren die Bewegungsabläufe. Da Frauenfußball ein wesentlich langsameres Tempo vorzuweisen hat als der Herrenfußball wird taktische Maßnahmen mehr offensichtlich. Für uns, die ja auch mal in der Kreisliga am Werk waren und ihrem eigenen Verein seit Jahren versuchen davon zu überzeugen auf eine Viererkette umzusatteln war das natürlich ein Genuss.

Beide Mannschaften spielten ein flaches 4-4-2 und pressten sehr hoch. Alleine das würde man sich in seinem eigenen Klub ja schon wünschen. Da man auf Kunstrasen spielte lag der Fokus noch mehr auf kurzen Pässen. Hier wurde schnell ersichtlich, dass BSF besser bestückt und eingespielt war.

Immer wieder löste man Situationen spielerisch und wechselte clever die Seiten. Hier wurde schnell deutlich, dass man diese Ball-Stafetten im Training geübt hatte. Es war immer das selbe Muster und es klappte. Ball auf die Außenverteidigern, diese spielte die Mitspielerin auf dem Flügel an die in die Mitte tropfen ließ. Dann folgte der Seitenwechsel mit viel Tempo, wo eine der Zentralen Mittelfeldspielerin nachrückte. Nicht verwunderlich hatte sie zur Halbzeit 1 Tor erzielt und 2 große Chancen vergeben.

Uns öffnete das Spiel wieder ein Mal die Augen und bestätigte uns in unserer Idee, das falls man wieder eine Mannschaft trainieren wollte müsste es eine Frauen-Mannschaft sein. Der Frauenfußball birgt für potentielle Trainer unglaubliches Potential eine Mannschaft taktisch so zu formen, wie man es möchte. Natürlich sind die Leistungsschwankungen selbst in der Spitze imens, dies ist allerdings auch in den unterklassigen Ligen der Fall. Frauenfußball wird natürlich niemals mit Männer-Fußball verglichen werden können. Taktisch hatte BSF allerdings vielen Mannschaften, die wir live gesehen haben einiges voraus. 

Für Leser, die es dänischen mächtig verweisen wir hier auf den Kader von BSF. Gerade die Nummer 11 hatte es uns angetan.




Daten von der BSF Homepage und Wikipedia.org

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