Mittwoch, 4. Juli 2012

Die Rudelbildung Elf der EM 2012

Auch hier gibt es eine Einschätzung zu der Elf der Europameisterschaft. Anders als das Magazin 11 Freunde, dass mehr auf Momente als auf Konstanz setzte, orientiere ich mich mehr an dem Konzept von Spielverlagerung,  dass die Leistung und auch die Wichtigkeit für das jeweilige Team in den Vordergrund stellt. Außerdem wird hier jeweils der beste Spieler auf seiner Position gewählt und nicht zum Beispiel vier Innenverteidiger in der Abwehr. Die Rudelbildung Elf der EM agiert in dem klassischen 4-2-3-1.


Torhüter

Iker Casillas (Spanien): Ein Gegentreffer im gesamten Turnier spricht eine deutliche Sprache. Außerdem spreche ich mich für Iker aus, da er wahrscheinlich der Keeper war, der am wenigsten gefordert wurde, und trotzdem immer zur Stelle war. Hier kann seine wichtige Parade gegen Rakitic  im Kroatien-Spiel und auch gegen di Natale im Finale genannt werden.

Rechter Verteidiger

Dario Srna (Kroatien): Der Kroate überzeugte sowohl defensiv als auch offensiv durch seine gefährlichen Flankenläufe. Schade, dass sein Team in so einer schwierigen Gruppe antreten musste.

Innenverteidiger

Daniel Agger (Dänemark): Nicht umsonst der notenbeste Abwehrspieler im KICKER Sportmagazin. In einer schwierigen Gruppe waren die Dänen nah dran an der Sensation, was nicht zuletzt am Kapitän lag. Agger überzeugte durch Zweikampfstärke und eine gute Spieleröffnung.

John Terry (England): Terry Nominierung ist sicherlich kontrovers. Ich weiß, dass viele hier die Namen Hummels und Ramos vermissen werden, jedoch muss ich hervorheben, dass ich Terrys Leistung und Wichtigkeit für das gute Abschneiden der Engländer höher werte, als das von Hummels und Ramos für ihre Nationen. Hummels disqualifiziert desweiteren, dass er im Spiel nach vorne überragend war, hinten jedoch mit zu vielen Fehlern agierte.

Linker Verteidiger

Fabio Coentrao (Portugal): Auch hier werden einige sicherlich Jordi Alba von Spanien erwartet haben, jedoch muss ich auch hier die Wichtigkeit hervorheben. Alba spielte ein überragendes Turnier, jedoch hatte Coentrao die vielleicht schwierigste Aufgabe aller Feldspieler dieser EM: zu verteidigen und gleichzeitig auch noch Ronaldo vorne Abhilfe leisten (der im Gegenzug wenig nach hinten arbeitete).

Defensives Mittelfeld

Miguel Veloso (Portugal):  Für mich eine der großen Überraschungen des Turnieres. Veloso war das Herzstück im Mittelfeld der Portugiesen und verschob immer wieder clever um Ronaldo alle Freiheiten zu ermöglichen. Unauffällig, aber unglaublich wichtig.

Sami Khedira (Deutschland): Für mich der beste deutsche Spieler dieser Schlussrunde. Khedira hat sich seit der WM 2010 unglaublich weiter entwickelt und glänzte bei diesem Turnier als der "Chef" im Mittelfeld. Die Krönung war sicherlich sein Traumtor im Viertelfinale.

Offensive Dreierreihe

Petr Jiracek (Tschechien): Der Wolfsburger war einer der Hauptgründe wieso die Tschechen, für viele überraschend, die Vorrunde überstanden. Petr glänzte sowohl mit wichtigen Treffern, gegen Griechenland und Polen, als auch mit unermüdlichem Laufeinsatz. Auf dieser Position kamen auch zwei andere Spieler in Frage, zufälligerweise aus der selben Gruppe, die jedoch beide durch das enttäuschende Abschneiden ihrer Mannschaft die Segel streichen mussten: Polens Kuba und Russlands Dzagoev.

Andrea Pirlo (Italien): Nicht erst nach seinem Elfmeter im Viertelfinale gegen England eine Legende. Nicht wenige sahen in Pirlo, dem Herzstück der Italiener, den Spieler des Turniers. Mit einer unglaublichen Übersicht und Ruhe verwaltete er das Italienische Spiel und glänzte gleichzeitig mit starken Standardsituationen.

Andres Iniesta (Spanien): In einem genialen Mittelfeld war es Iniesta, der das I-Tüpfelchen des fluiden Spanischen Spiels war. Wurde nicht umsonst zum UEFA Spieler des Turniers gewählt. Sein Spiel ohne Ball ist unbeschreiblich gut.

Stürmer

Niklas Bendtner (Dänemark): Dies war die schwierigste Wahl. Viele der Kandidaten glänzten durch Tore, wie Ronaldo, Ibrahimovic und Mandzukic, schieden jedoch entweder frühzeitig aus, Kroatien und Schweden, oder die Defensivarbeit war quasi nicht existent, CR7. Andere wie Gomez und Torres sowie Fabregas spielten nicht regelmäßig oder waren wie Balotelli zu schwankend in ihren Leistungen. Die Wahl fiel am Ende auf Bendtner, da er in allen Partien überzeugte und trotz seiner einsamen Rolle als Torschütze überzeugen konnte. Seine Wichtigkeit für das Dänische Spiel konnte man schlicht nicht überbewerten.

1 Kommentar:

RobertTurner hat gesagt…

Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass Jordi Alba, der meines Erachtens der beste Spieler der ganzen Europameisterschaft gewesen ist, fehlt. Selbstverständlich hat jeder eine eigene Meinung, Niclas Bendtner als besten Stürmer salbungsvoll zu benennen ist allerdings schon eine überaus sinnlose Entscheidung.