Freitag, 24. August 2012

Beobachtungen zu Borussia Dortmund-Werder Bremen

Viel besser konnte die neue Spielzeit nicht starten. Borussia Dortmund und Werder Bremen lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe bei dem die vielen Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen.

Borussia Dortmund - Werder Bremen 2:1 (1:0)

Neues Pressing: Pressten die Dortmunder in der Vorsaison noch aus einem 4-4-2 so setzt man den Gegner jetzt aus einem 4-2-3-1 unter Druck.

Abkippende Sechser: Dieses Phänomen gab es bei den Dortmundern auch schon in der Vorsaison. Bei Ballbesitz ließen sich Gündogan und Kehl hinter die nach vorne stürmenden Außenverteidiger fallen um die Bälle zu verteilen.

Foulende Dortmunder: Neunmal foulten die Dortmunder, alleine in der ersten Hälfte. Am Ende standen 18 Fouls zu Buche. Viele, wenn man bedenkt, dass die Dortmunder in der Vorsaison im Durchschnitt nur dreizehn Mal pro Spiel foulten.

Dortmund geizt mit Ballbesitz: Der BVB bleibt, trotz zwei Meisterschaften, kein Team, dass den Gegner ballbesitztechnisch dominiert. Der Ballbesitz verteilte sich relativ gleich, die Dortmunder hatten hier mit 51 Prozent nur leicht die Überhand.

Lufthoheit: 63 Prozent aller Kopfballduelle gewannen die Dortmunder. Dies war in der Vorsaison noch eine der Schwächen des BVB.  Ein wenig ironisch, dass Bremen trotzdem ausgerechnet per Kopf zum Ausgleichtreffer kam.

Flüssiges Spiel: Das Spiel war auch so unterhaltsam durch die enorme Passsicherheit beider Teams. Sie spielten die Dortmunder nur 15 Prozent Fehlpässe, die Bremer gar nur 14 Prozent. Starke Werte.

Kilometerfresser Junuzovic: Der Österreicher war schon in der Vorsaison eine der Pferdelungen der Liga. Auch heute war er wieder der fleißigste Mann auf dem Platz und lief starke 13,2 Kilometer.

Viel Lauf, wenig Ballkontakte: Kevin Großkreutz war viel unterwegs, ins Spiel wurde er jedoch kaum eingebunden. Nur 28 Ballkontakte verzeichnete der Publikumsliebling, welches auch damit zusammen hing, dass die Dortmunder wieder wesentlich mehr über ihre rechte Seite agierten.

Passkönige: Mats Hummels und Aaron Hunt waren die Passkönige ihrer Teams. Keiner spielte mehr Pässe als die beiden. Dazu glänzten sie auch durch hohe Passsicherheit. Einen konnten sie jedoch nicht toppen: Neven Subotic. Dieser brachte unglaubliche 96 Prozent seiner Pässe an den Mann (auch wenn Kritiker die hohe Anzahl an Pässen zu Mats Hummels hervorheben werden).

Zweikampfstark: Sebastian Prödl war der Spieler mit den meisten gewonnenen Zweikämpfen. Insgesamt gewann der Österreicher starke 78 Prozent seiner Nahkampfduelle.

Arbeitsbiene Elia: Beim HSV war der Holländer als Diva verpönt. Thomas Schaaf scheint ihn "gezügelt" zu haben, denn Elia stellte sich total in den Dienst der Mannschaft. Kein Spieler sprintete mehr als er, auch seine Defensivarbeit war vorzüglich. Er machte Lust auf mehr. Das selbe gilt für Arnautovic, der fast genauso viel unterwegs war wie der Neuzugang von Juventus Turin.

Weiter, schneller und spritziger: Dortmund lief sowohl  mehr, intensiver und auch schneller als die Bremer.

Flankengötter: Fünfzehn Flanken schlugen die Bremer. Gerade Marko Arnautovic war emsig und schlug immer wieder gefährliche Flanken, sechs an der Zahl. zum Vergleich: das gesamte Dortmunder Team schlug vier.

Rudelbildung Spieler des Spiels

Marco Reus. Krönte sein Debüt mit einem Tor, glänzte jedoch viel mehr durch seine Laufarbeit und als Anspielstation. Gerade Defensiv arbeitete der Fußballer des Jahres richtig stark mit. Vorne an fast allen guten Aktionen beteiligt, man sah wie seine Läufe und Gedankenschnelligkeit den BVB bereichern kann.

Fazit

Ein hart umkämpfter Sieg für den deutschen Meister. Bremen lieferte dem BVB ein Duell auf Augenhöhe, dass man die Norddeutschen bei günstigerem Spielverlauf, und Chancenauswertung, auch mit mindestens einem Punkt hätte beenden können. Jedoch nutzte man die teils großen Chancen in der ersten Hälfte, und auch zum Schluss, nicht. Gerade Elia und Arnautovic deuteten an, dass sie in Form und Laune eine klasse Flügelzange bilden können.

Der BVB gewann auch aufgrund des besseren Personals, machte sich das Leben allerdings in Halbzeit zwei auch unnötig schwer. Dennoch enttäuschten die Dortmunder nicht, sie ließen nur zu viele Chancen der Bremer zu. Mit Glück und dem nötigen Meister-Dussel gewann man jedoch nicht unverdient. Außerdem deutete sich an, wie stark der Kader des Meisters besetzt ist. Mehr denn je verfügt man über die nötige Qualität um dem Spiel eine Wende zu geben, welches nicht nur durch den Siegtreffer von Joker Götze deutlich wurde.

Die Bremer machten Spaß und sollten in dieser Verfassung um die internationalen Plätze mitspielen können. Die Verteidigung stand relativ sicher, da gerade Elia und Arnautovic stark mit nach hinten arbeiteten. Ein Spiel das Lust auf mehr machte.

Daten von Bundesliga.de und whoscored.com

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