Freitag, 10. August 2012

Die Rudelbildung Saisonvorschau: FC Augsburg


Sie waren der Abstiegskandidat Nummer eins in der letzten Saison. Doch der Bundesliganeuling hielt sich in der Bundesliga und überraschte alle. Nun ist der Erfolgstrainer gegangen und das zweite Jahr ist bekanntlich immer das schwierigste. Schafft der FCA den erneuten Klassenerhalt? Teil fünf der Rudelbildung Saisonvorschau.

Neuzugänge und Abgänge

Der wichtigste Abgang vorweg: Mit Jos Luhukay verloren die Augsburger ihren Erfolgstrainer. Der sympatische Holländer verlor den internen Machtkampf mit dem neuem sportlichen Leiter Manfred Paula. So verlor man sowohl seinen Trainer, Luhukay, als auch seinen sportlichen Leiter, Andreas Retting, der neuer Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) wurde.

Auf sportlicher Seite wurde ebenfalls viel verändert. Zehn neue Spieler kamen in Augsburg unter, während neun den Verein verlassen haben.

Mit Sio (Wolfsburg), Bance (Al-Ahli), Moravek (Schalke), Musona (Hoffenheim) und Koo (Wolfsburg) wurden fünf Spieler für die Offensive verpflichtet. Hier drückte in der vergangenen Saison der Schuh. Nur 36 Treffer erzielte der FCA, die Toptorjäger Koo und Mölders erzielten je nur fünf Tore. Es ist also nachvollziehbar, dass die Augsburger hier nachrüsteten.

Der Verlust von Axel Bellinghausen wiegt am schwierigsten auf der Abgängeseite. Auch der Abgang von Hajime Hosogai schmerzt, da dieser einer der konstantesten Spieler der letzten Saison war. Ansonsten gab man nur Spieler ab, die zwar zum Einsatz kamen, jedoch nicht in die Kategorie Stammspieler fielen. Qualitativ haben die Augsburger ihren Kader verstärkt. 

Taktik

In der Vorsaison agierte man in einer 4-2-3-1 Formation. Hier pressten die Augsburger sehr aggressiv und waren in der Defensive oft Mann gegen Mann zugeteilt. Seine Zweikampfstärke nutze man um den Gegner "nieder zu kämpfen" und dann blitzartig umzuschalten. Es ist davon auszugehen, dass der FCA auch in der kommenden Saison über diese Tugenden kommen wird: Umschaltspiel und Aggressivität.

Testspiele

Nach einer Pleite gegen die ambitionierten Heidenheimer (1:2) errangen die Augsburger gegen den schottischen Meister Celtic Glasgow ein achtbares 0:0. Auch in den anderen Testspielen gegen starke Gegner wusste man (oftmals) zu überzeugen. So schlug man Bayer Leverkusen 2:0 und gewann auch gegen Lech Posen mit 3:1. Nur gegen den 1. FC Kaiserslautern verlor man mit 0:1.

Baustellen

Hat der neue Trainer der Mannschaft schon seine Handschrift verpasst? Die Fußstapfen, die Jos Luhukay hinterließ, sind groß. Und Augsburg wäre nicht das erste Team, dass in der Aufsteigersaison überrascht um dann in der kommenden Saison in große Probleme zu geraten.

Auch sind die erwähnten Probleme in der Offensive hervorzuheben: Nur 36 Treffer erzielten die Augsburger in der letzten Saison, nur der HSV und Kaiserslautern erzielten weniger. Mit Bance hat man einen Stürmer verpflichtet, der das Niveau im Sturm anheben sollte. Doch wer soll zutreten, wenn er nicht einschlagen sollte?

Stärke

Es ist so eine Sache mit Stärken und Schwächen. Auf der einen Seite hat der Toptorjäger nur fünf Treffer erzielt. Auf der anderen kann man hervorheben, dass fünfzehn verschiedene Spieler trafen und der Verein somit schwer auszurechnen ist. Ist dies also eine Stärke oder Schwäche?

In der vorherigen Saison erzielte kein Team mehr Tore durch Abwehrspieler als die Augsburger.  Die Gefahr der hinteren vier wird auch in der neuen Saison eine wichtige Waffe sein.

Die Defensive war in der Vorsaison generell eine der Stärken: So kassierte man nur 49 Gegentreffer. Zum Vergleich kassierten die Absteiger je 54, 64 und 75 Gegentreffer.

Auch hat der Kader des FC Augsburg an Stärke dazugewonnen. Den Machern ist es gelungen den Kader sowohl qualitativ-Ottl, Bance, Koo und Moravek, als auch in der Breite, Vogt, Sio, Philip zu verstärken.

Positives Überraschungspotential

Der von der TSG Hoffenheim ausgeliehene Knowledge Musona überragte bis jetzt in der Vorbereitung und könnte auf den Außenpositionen für Gefahr sorgen.

Auch wenn Bance der Königstransfer des FCA ist könnte seine Durchsetzungskraft und Torgefährlichkeit den Augsburger etwas geben, was man in der Vorsaison verzweifelt suchte: Einen Torjäger.

Potentieller Gefahrenherd

Auf dem Papier sind die Augsburger auch in dieser Saison einer der Abstiegskandidaten. Auch wenn man sich verstärkt hat muss man beim FCA darauf eingestellt sein, dass man sich sofort im Abstiegskampf befinden wird. Gibt man dem neuen Trainer die Zeit, falls der Start (oder die Hinrunde) misslingt?

36 Treffer in 34 Begegnungen sind sehr wenig. Es ist fraglich, dass man abermals die Klasse halten kann, wenn die Tore ausbleiben.


Mögliche Startelf

Jentzsch - Verhaegh, Sankoh, Langkamp, Ostrzolek– Ottl, Baier- Musona, Koo, Sio - Bance

Prognose

Die Augsburger sind schwierig einzuschätzen. Auf der einen Seite hat man sich qualitativ verstärkt. Der neue Trainer hat in Regensburg ebenfalls bewiesen, dass er eine Mannschaft besser machen kann. Doch das zweite Jahr ist oftmals schwieriger, da der Gegner sich auf einen eingestellt hat und man an seine Grenzen gelangt. Vielleicht hat man sich mit dem Abgang von Luhukay einen großen Fehler begangen. Abstiegskampf wird wieder auf dem Programm der Augsburger stehen-das Ende ist offen, doch man "darf"  bangen. Platz 14-18.

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