Montag, 17. September 2012

Rückschau zum Rudelbildung Spiel der Woche 1. FC Köln - FC St. Pauli (0:0)

Nachdem man schon beim letzten Rudelbildung Spiel der Woche nicht verwöhnt wurde machte man natürlich Hoffnungen, dass es in dieser Woche etwas mehr zu berichten gab. Doch Pustekuchen, auch diese Begegnung endete torlos und war eine der langweiligen Sorte. Schauen wir uns ein paar Gründe für diesen mauen Kick an.

Viele Fouls ermöglichten wenig Spielfluss


Insgesamt 28 Mal erklang die Pfeife von Schiedsrichter Tobias Welz aufgrund eines Regelverstoßes. Dies hatte zur Folge, dass der Großteil der Torchancen in diesem Spiel aus Standardsituationen resultierte. Dies mag ein Vorteil sein,  ein Nachteil war jedoch, dass das niveauarme Spiel somit auch sehr oft unterbrochen wurde. Dies tat dem eh schon hektischen Spiel natürlich keinen Gefallen, im Gegenteil.

Köln auf dem Papier dominant, aber kaum zwingend

6:3 Ecken, 22:8 Schüsse, 54 Prozent Ballbesitz und 53 Prozent gewonnene Zweikämpfe: Auf dem Papier eine klare Sache - die Kölner dominierten das Spiel. Dem war in der Tat so, allerdings waren wie erwähnt viele Schüsse das Resultat einer Standardsituation oder aus Fernschüssen. So verzeichnete man mehr als die Hälfte dieser Schüsse außerhalb des Strafraums, und abgesehen von vereinzelten Schüssen von Bigalke waren es Abschlüsse der Kategorie Rückpässe, wie zum Beispiel von Brecko, oder flogen Richtung Eckfahne, wie von Chihi. Zwingend war es also nicht, was die Kölner fabrizierten, auch wenn es weitaus besser war als die Offensivbemühungen der Hamburger.

Unglaublich schwacher Aufbau von beiden Teams

Das die meisten Chancen aus Standardsituationen und zufälligen Aktionen sowie Fernschüssen entstanden war nicht verwunderlich, denn beide Teams waren unglaublich schwach im Spielaufbau.

Die Kölner spielten 28 Prozent Fehlpässe, eine sehr hohe Quote. Diese wurde von dem Gast aus Hamburg sogar noch getoppt, die auf unfassbare 35 Prozent Fehlpässe kam. Anders ausgedrückt war mehr als jeder 4. Pass der Kölner ein Fehlpass, beim FC St. Pauli landete sogar mehr als jeder dritte Pass beim Gegner.

Das Resultat war ein Spiel, das zumeist im Mittelfeld ausgetragen wurde, wo der Ballbesitz schnell wechselte. Das Pauli - Keeper Tschauner für sein Team die meisten Ballkontakte hatte sagt eigentlich schon alles.

Die inversen Winger als Ballermänner

Bei beiden Teams wurde schnell sichtbar, dass man mit inversen Flügelspielern zum Torabschluss kommen wollte. Auf Kölner Seite war es in Halbzeit eins gerade der Marokkaner Chihi, der von der rechten Außenbahn zum Tor zog und dann den Abschluss suchte. Bei den Hamburgern war es Finn Bartels, der von der linken Seite ähnlich agierte. In der zweiten Halbzeit war auch der Kölner Bröker mehr invers unterwegs und schoss vornehmentlich aus der Ferne. Die drei Flügelspieler kamen zusammen auf 14 Torabschlüsse, fast genauso viel wie alle anderen Akteure zusammen.

Maroh als Aufbauspieler, Pauli setzt auf die Außenverteidiger

Interessant war zu sehen, wer bei den jeweiligen Teams die meisten Ballkontakte und Pässe verzeichnete. Bei den Kölnern waren es Adam Matuschyk und Innenverteidiger Maroh, die den Spielaufbau leiteten. Von dort versuchten sie dann Sascha Bigalke zu finden, der in einer sehr freien Rolle aus Spielmacher auflief.

Bei St. Pauli lief das Spiel vornehmentlich über die Außenverteidiger Avevor und Kalla, die dann ihre Außenspieler suchten. Das Problem war hier jedoch, dass Avevor zu viele Fehlpässe spielte und auch seine Innenverteidigerkollegen keine große Hilfe waren.

Florian Mohr erwischte einen akzeptablen Tag, doch der andere Innenverteidiger, Thorandt, spielte sage und schreibe 45 Prozent Fehlpässe. Oder anders formuliert fast jeder zweite Pass landete beim Gegenspieler. Dies zog sich durch das gesamte Paulianer Spiel, denn auch Bruns und Boll spielten fast jeden zweiten Ball in die Füße des Gegners. So war es nicht verwunderlich, dass man kaum nach vorne kam um Kökn - Keeper Horn zu prüfen.

Pressing

Eine der interessanteren Aspekte der Begegnung war wie die beiden Teams pressten. Die Kölner pressten zumeist aus einem 4-3-2-1 System, wo Ujah die Innenverteidiger zentral anlief und Chihi und Bröker den Halbraum zwischen Außenverteidigern und zentralen Mittelfeld zustellten. Dahinter wartete dann eine Dreierreihe, die das Zentrum dicht stellte und aggressiv zum ballführenden Spieler verschob.

St. Pauli presste aus einem 4-1-3-2 System indem Fabian Boll bis zu seiner Auswechslung als Abräumer vor der Viererkette agierte. Nach der Verletzung von Boll und der Hereinnahme von Funk verteidigten die Hamburger mehr aus einem 4-4-2, welches sich gegen Ende nach den Auswechslungen, dazu gleich mehr, zu einem 4-2-3-1 wandelte. Die Paulianer waren hier oft im Vorteil, da Kölns Außenverteidiger sehr defensiv agierten, dies gab den Hamburgern oft die Möglichkeit Überzahl in Ballnähe zu schaffen. Spielten die Domstädter allerdings schnell und wechselten die Seite kam Pauli in arge Probleme.

Auswechslungen

Beide Teams schöpften ihr Auswechselkontingent aus, taktisch änderte sich jedoch wenig. 

Bei den Kölnern übernahm Clemens die Position von Chihi, Bröker wechselte dafür auf die rechte Seite, Clemens besetzte die linke. Przybylko für Hector war ein offensiver Wechsel vom 4-2-3-1 zu einem 4-4-2, während Royer für Bröker ein weiterer postionsbezogener Wechsel war.

Bei Pauli ersetzte Funk den verletzten Boll, dies gab den Hamburgern etwas mehr Zug zum Tor und mehr Passsicherheit im Zentrum. Dafür war das Zentrum oft verwaister, da Funk offensiver agierte als Boll es tat. Ginczek für Ebbers sorgte für einen Systemwechsel zum 4-2-3-1 mit Ginczek als Rechtsaußen und Saglik als einziger Spitze. Eben jener Saglik wurde dann kurz vor Schluss ausgewechselt, Schindler kam - ein positionstreuer Wechsel.

Fazit

Ein schwacher Montagabend - Kick in der zweiten Bundesliga fand keinen Sieger. Köln war das bessere von zwei schwachen Teams und dominierte, brachte sich mit schwachem Passspiel, gerade im letzten Drittel, allerdings um den Sieg. Die Hamburger erwischtem im Spiel nach vorne einen ganz schwachen Tag und können sich am Ende mit dem Punkt besser arrangieren als die Kölner. Somit hängen beide allerdings weiterhin im Niemalsland der zweiten Bundesliga fest.

Alle Daten von Bundesliga.de

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